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Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ist in Kraft - Ist Deine Website schon fit?Jetzt Website prüfen
Barrierefreiheit
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Barrierefreie Websites gestalten: Ein Muss für Agenturen und ihre Kunden

Portrait von Alexander Rabensteiner
Alexander Rabensteiner
6 Minuten Lesezeit

Barrierefreiheit im Web ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für moderne Agenturen. Wir zeigen in einem Leitfaden die rechtlichen Grundlagen wie das BFSG, praktische Umsetzungsstrategien für barrierefreie Websites und Wege, wie Agenturen von inklusivem Webdesign profitieren können.

Eine Gruppe Agenturmitarbeiter sitzt in einem Meetingraum

Barrierefreiheit auf Websites – Mehr als nur eine gesetzliche Pflicht:

Barrierefreiheit im Web ist weit mehr als nur ein Häkchen auf einer Checkliste für Compliance. Sie ist der Schlüssel zu einer inklusiven Online-Welt, an der jeder – unabhängig von Fähigkeiten oder Einschränkungen – gleichberechtigt teilhaben kann. Aber digitale Barrierefreiheit ist nicht nur eine Frage der Ethik. Sie ist auch ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen. Denn barrierefrei gestaltete Websites, sind für alle zugänglich, erreichen ein größeres Publikum, verbessern die Nutzererfahrung und stärken das positive Image der Betreiber. Agenturen, die sich der Herausforderung stellen, setzen nicht nur ein Zeichen für Inklusion, sondern positionieren sich auch als zukunftsorientierte Partner. In diesem Beitrag zeigen wir euch, wie ihr inklusive Websites nicht nur als Pflicht, sondern als Chance begreift und in die Praxis umsetzt.

Gesetzliche Grundlagen und Richtlinien: Was Agenturen über Barrierefreiheit auf Websites wissen müssen

Als Agentur seid ihr nicht nur Dienstleister, sondern auch Berater für eure Kunden. Dazu gehört, diese über barrierefreies Webdesign und die rechtlichen Folgen bei Nichterfüllung aufzuklären.

Als Grundlage für Barrierefreiheit im Web definieren die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), wie digitale Inhalte gestaltet werden sollten. Die WCAG Richtlinien basieren auf vier zentralen Prinzipien:

  • Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen für Nutzer auf verschiedene Weise wahrnehmbar sein (z. B. durch Alternativtext für Bilder, Untertitel für Videos)
  • Bedienbarkeit: Die Navigation und die Benutzeroberfläche müssen bedienbar sein (z. B. durch Tastaturunterstützung, ausreichende Zeit für die Nutzung)
  • Verständlichkeit: Inhalte müssen verständlich sein (z. B. durch klare Sprache, barrierefreie Navigation)
  • Robustheit: Inhalte müssen robust sein, damit sie von verschiedenen Nutzeragenten (z. B. Browser, Screenreader) zuverlässig interpretiert werden können

Zusätzlich zu den WCAG existieren länderspezifische Gesetze und Richtlinien. In Deutschland tritt am 28. Juni 2025 das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft, welches die Richtlinie (EU) 2019/882 des European Accessibility Act (EAA) umsetzt.

Nach BFSG sind “Produkte und Dienstleistungen […] barrierefrei, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind”.

Die Kenntnis dieser Grundlagen ermöglicht es Agenturen, ihre Kunden umfassend zu beraten und ihnen einen klaren Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Agenturen, die sich als Experten für Barrierefreiheit positionieren, signalisieren ihren Kunden, dass sie auf dem neuesten Stand sind und die Bedürfnisse aller Nutzer, unabhängig von eventuellen Einschränkungen, ernst nehmen. Dadurch wird das Vertrauen gestärkt und die Kundenbindung gefördert.

Technische Umsetzung: Barrierefreie Website erstellen

Nachfolgend werden nun die wichtigsten Aspekte, die ihr als Agentur bei der Erstellung barrierefreier Websites berücksichtigen solltet, dargestellt:

  1. Strukturierte Inhalte: Semantische Auszeichnung
    Eine klare Struktur erleichtert die Navigation und das Verständnis von Inhalten für alle Nutzer. Nutzt die HTML5-Elemente korrekt (Überschriften <h1><h6>, Absätze <p>, Listen <ul>/<ol>) und verwendet Landmark-Rollen (<nav>, <main>, <footer>), um die Navigation für Screenreader zu erleichtern.

  2. Alternativtexte für Bilder: Beschreibungen
    Alt-Texte ermöglichen es Screenreader-Nutzern, visuelle Informationen zu erfassen. Beschreibt dazu den Inhalt und die Funktion von Bildern im altAttribut präzise und kontextbezogen.

  3. Tastaturbedienung: Barrierefreie Navigation
    Viele Nutzer sind auf die Tastaturnavigation angewiesen. Stellt deshalb sicher, dass alle interaktiven Elemente per Tastatur bedienbar sind. Beachtet dabei eine logische Tab-Reihenfolge und sichtbare Fokusindikatoren.

  4. Farbkontraste: Barrierefreiheit für Sehbehinderte
    Ein gutes Kontrastverhältnis auf Websites verbessert die Lesbarkeit, insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen. Achtet also auf ausreichende Farbkontraste (mind. 4,5:1 für normalen Text, 3:1 für großen Text) und verwendet Tools zur Kontrastprüfung.

  5. Formulare: Benutzerfreundlichkeit
    Nutzer, die auf Hilfsmittel angewiesen sind, brauchen eindeutige Formular-Komponenten. Verwendet dazu <label>Elemente zur Beschriftung von barrierefreien Formularen. Achtet außerdem auf barrierefreie Captchas und auf eine klare Formulierung von Fehlermeldungen.

  6. Multimedia: Inhalte für jeden Sinn
    Auditive und visuelle Inhalte müssen verständlich sein. Stellt dazu Untertitel und Transkripte für Videos und Audios bereit.
    Beschreibt außerdem visuelle Elemente bei Videos durch Audiodeskription und achtet auf die Möglichkeit, Animationen pausieren zu können.

Zusätzliche Tipps:

  • Verwendet zugängliche Schriftarten und Schriftgrößen.
  • Schreibt klare, verständliche Texte und nutzt eine einfache Sprache.
  • Testet eure Websites regelmäßig auf Barrierefreiheit.

Indem ihr diese technischen Aspekte berücksichtigt, könnt ihr eure Website barrierefrei gestalten und fördert zudem die Benutzerfreundlichkeit eurer Website.

siteboard: So können Agenturen das Tool für digitale Barrierefreiheit nutzen

Bei siteboard könnt ihr in einer eigenen Kategorie die Barrierefreiheit testen: Egal ob eure eigene Website, oder die eurer Kunden, gebt einfach die URL ein und siteboard führt die Tests schnell und unkompliziert durch. Im Anschluss erhaltet ihr wertvolle Vorschläge, wie die Seiten optimiert werden können. Dabei werden konkrete Problemstellen aufgezeigt und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung dargestellt. Somit hilft euch siteboard, die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung gezielt auf eurer Website zu optimieren.

Vorteile barrierefreier Websites: Mehr als nur Compliance

Barrierefreie Websites sind weit mehr als nur eine gesetzliche Pflicht. Sie bieten Agenturen und ihren Kunden eine Vielzahl von Vorteilen, die über die reine Compliance hinausgehen.

  1. Erweiterte Zielgruppe und verbesserte Nutzererfahrung:
    Durch die Gestaltung barrierefreier Websites erreichst du ein größeres Publikum. Eine barrierefreie Website ist in der Regel auch für alle benutzerfreundlicher, da sie oft eine klarere Struktur, einfachere Navigation und bessere Lesbarkeit bietet.

  2. SEO-Vorteile:
    Barrierefreiheit und Suchmaschinenoptimierung (SEO) gehen Hand in Hand. Denn Suchmaschinen wie Google legen großen Wert auf Benutzerfreundlichkeit. Barrierefreie Websites sind oft besser strukturiert und semantisch korrekt, was zu besseren Rankings führen kann.

  3. Verbesserte Markenwahrnehmung und Kundenbindung:
    Unternehmen, die sich für Barrierefreiheit einsetzen, zeigen soziale Verantwortung und stärken ihr positives Image. Kunden schätzen Agenturen, die sie umfassend beraten und zukunftsorientierte Lösungen anbieten. Barrierefreie Websites steigern die Kundenzufriedenheit und fördern langfristige Kundenbeziehungen.

  4. Wettbewerbsvorteil:
    Agenturen, die sich als Experten für Barrierefreiheit positionieren, differenzieren sich von ihren Mitbewerbern. Sie können ihren Kunden einen Mehrwert bieten und neue Zielgruppen erschließen.

  5. Vermeidung rechtlicher Risiken:
    Durch die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen minimiert ihr das Risiko von Klagen und Bußgeldern.

Kurz gesagt: Websites barrierefrei zu gestalten, ist eine Investition in die Zukunft. Sie führt zu zufriedeneren Nutzern, stärkt die Marke und eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten.

Barrierefreiheit sollte nicht als nachträgliche Korrektur, sondern als grundlegender Bestandteil des gesamten Entwicklungsprozesses betrachtet werden. Agenturen, die Barrierefreiheit von Anfang an in ihre Workflows integrieren, schaffen nicht nur inklusive Websites, sondern profitieren auch von effizienteren Prozessen und zufriedeneren Kunden.

Barrierefreiheit ist für Agenturen eine Investition in die Zukunft

Barrierefreiheit ist mehr als eine Pflicht. Sie ist eine Investition in ein inklusives Web. Für Agenturen und ihre Kunden bedeutet das:

  • Größeres Publikum: Barrierefreie Websites erreichen mehr Nutzer.
  • Bessere Nutzererfahrung: Die Seite ist benutzerfreundlicher für alle.
  • Stärkeres Image: Barrierefreiheit zeigt soziale Verantwortung.
  • Wettbewerbsvorteil: Agenturen, die Barrierefreiheit beherrschen, heben sich ab.
  • Weniger Risiko: Konformität minimiert rechtliche Probleme.

Kurz gesagt: Barrierefreiheit ist ein Gewinn für alle – Nutzer, Agenturen und Unternehmen.

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Lasst uns gemeinsam ein barrierefreies Web schaffen!


Checkliste für Websites

Inhalte wahrnehmbar machen:

Bedienbarkeit gewährleisten:

Inhalte verständlich gestalten:

Robustheit sicherstellen:

siteboard verwenden:

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Alexander Rabensteiner

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